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Weil mein Vater ein Arschloch ist


Ich sitz in der Klasse, doch mein Kopf ist leer,
keiner da, der mir hilft – es fällt mir so schwer.
Die Lehrer brüllst du an, dass dich nicht interessiert,
was in der Schule mit mir ist und dort so passiert.
Ich hab viel Mist gebaut, häufig auch ohne Grund,
auch verletzende Worte kamen aus meinem Mund.
Manche Lehrer sagten: "Ich glaub an dich!",
doch du hattest immer nur Ablehnung für mich.


Was wäre, wenn mein Vater bei mir wär?
Ich wär nicht so leer und manches wär nicht so schwer.
Ein Vater, der führt, der zeigt, wie es geht,
nicht einer, der flieht, sondern zu seinem Sohn steht.
Eine Liebe, die stärkt, das Vorbild im Leben,
alles, was fehlt, es wurd mir nicht gegeben.
Und wenn man das Ganze ganz nüchtern betrachtet,
hast mich niemals beachtet, sondern verachtet.


Warum warst du nie da für mich? Was hab ich dir getan?
Warum ignorierst du mich? Was genau ist dein Plan?
Keiner da, der mir sagt, wie und wo es lang geht,
ich musste alles allein schaffen, auch wenn’s wehtut.
Warum lässt ein Vater seinen Sohn so im Stich?
Was hab ich getan, dass du mich nicht mehr siehst?
Ich red nicht gern drüber, warum und wieso du so bist,
ich kann nur sagen, weil mein Vater ein Arschloch ist.


Mein Geburtstag kommt, doch von dir kein Hauch,
du sagst: "Ruf du doch an, dann gratulier ich dir auch“.
Ich schreib dir ne Nachricht, doch wie immer bleibst du stumm,

ist mir zu antworten für dich einfach zu dumm?
Die Schule war hart, doch ich hab's gepackt,
wie immer keine Reaktion von dir, hat mich fertig gemacht.
Einmal hören, dass du stolz auf mich bist,
doch dein Schweigen zeigt mir, dass du mich nicht vermisst.


Ich frag mich so oft, wie es wär, wärst du hier,
würdest du mich verstehen und stündest zu mir?
Kein Interesse an mir, ist das, was mich trifft,
du fehlst mir nicht wirklich, doch dein Fehlen ist Gift.
Ich bin jetzt zwanzig, und die Narben sind tief,
immer noch denk ich, dass du mich nicht liebst.
Diese endlose Leere in mir, bleibt mir mein ganzes Leben,
vielleicht wär mit dir alles besser gewesen.

© 2025 Michael Bezold

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